
„Niemand kannte die genauen Koordinaten, geschweige denn den Weg.
Viele sind schon aufgebrochen. Einige haben es geschafft. Aber kaum jemand
ist zurückgekehrt. Die unfreiwillig oder zufällig Zurückgekehrten
erzählen nicht. Sie sprechen kaum davon, und wenn dann nur unbestimmt
und mit Wehmut.

Sobald ich die letzten Hecken und Zäune hinter mir gelassen habe, sobald
sich jenseits der letzten Häuser eine im Wind wogende Wiese, ein Grund,
sich öffnet, die Berge in der Ferne gerade noch zu erkennen sind, denke
ich daran.

Ich denke an den Weg. Er ist weit. Er muss weit sein.
Ich wünsche mir, dass er weit ist. Jeden Tag ein neues Bild. Jeden Tag ein
neuer Aufbruch, ein neuer Wind und die Frage, wo man am Abend schlafen
wird.“

(c) Illustrationen: Annika Friedrich 2021.
http://www.annikafriedrich.com/